WOHNEN UND ARBEITEN IN HERDECKE 65
KLIMASCHUTZ UND
NACHHALTIGKEIT IN
HERDECKE
Nach dem Motto „Global denken – lokal
handeln" hat sich der Rat der Stadt Herdecke
1999 zur Verabschiedung einer Lokalen
Agenda 21 für Herdecke verpflichtet. Durch
Beratung, Nachfrage, Information, Anregung,
Diskussion und Mitentscheid sollen
Herdecker Bürgerinnen und Bürger am
Handlungsprogramm für das 21. Jahrhundert
mitarbeiten. Ein Dialog und ein lebendiger
Agenda-Prozess können aber nur
dann funktionieren, wenn sich möglichst
viele Bürgerinnen und Bürger aktiv beteiligen.
Der Prozess ist in verschiedene Themenfelder
aufgeteilt. Zwei werden nun
kurz vorgestellt.
KLIMASCHUTZ IN
HERDECKE
Klimaschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben
unserer Zeit und an Komplexität kaum
zu übertreffen. Als Mitglied des Klima-Bündnis
e.V. hat sich die Stadt Herdecke dazu
verpflichtet, ihre CO2-Emissionen alle fünf
Jahre um 10 Prozent zu reduzieren und bis
spätestens 2030 den wichtigen Meilenstein
– eine Halbierung der Pro-Kopf-Emissionen
(Basisjahr 1990) – zu erreichen.
Langfristig besteht das Ziel, eine Verminderung
von Treibhausgasemissionen auf ein
nachhaltiges Niveau von 2,5 Tonnen CO2-
Äquivalent pro Einwohnerin bzw. Einwohner
im Jahr zu erreichen. Dies soll vor allem
durch Energieeinsparung, Steigerung der
Energieeffizienz und durch die Nutzung erneuerbarer
Energien geschehen. Um dieses
Ziel zu erreichen, ist eine Vielzahl von
ineinandergreifenden bzw. übergreifenden
gesellschaftlichen, technologischen und
strukturellen Veränderungsprozessen notwendig.
Seit 2014 hat Herdecke einen
Klimaschutzmanager. Jörg Piontek-Möller
unterstützt bei der Steuerung kommunaler
Prozesse, initiiert verschiedenste Projekte,
organisiert Informationsveranstaltungen
und
bietet den Bürgerinnen und Bürgern eine
Anlaufstelle als Erstberatung im Themenbereich
Klima und Energie an.
FAIRTRADE-TOWN
„Sie spielen nun in der Champions-League,
gemeinsam mit Städten wie Barcelona,
London, Paris, Manchester oder München“,
gratulierte Manfred Holz, Ehrenbotschafter
der Fair-Trade-Kampagne. Denn neben den
genannten Metropolen darf sich die Stadt
Herdecke auch „Fairtrade-Town“ nennen.
Ziel von Fairtrade ist es, einen bedeutenden
Entwicklungsbeitrag zu leisten und das
Leben der an der Produktion beteiligten
Menschen und Familien in den Anbauländern
zu verbessern. Hierzu hat sich 2014 in
Herdecke ein Steuerungskreis gebildet.
Das Team von Ehrenamtlichen aus allen
Bereichen der Gesellschaft veranstaltet
Informationsabende, stellt Stände bei
Schul-, Kirch- oder Stadtfesten und geht
mit Handel und Gastronomie ins Gespräch,
um dafür zu sorgen, dass das Bewusstsein
für fairen Konsum in weite Teile
der Herdecker Bürgerschaft getragen werden
kann.
Die lokale Agendastelle der Stadtverwaltung
unterstützt diesen Prozess und optimiert
das eigene Handeln im Bereich öffentlicher
Beschaffung. Mit der Hugo
Knauer Schule wurde mittlerweile auch
bereits die erste Bildungseinrichtung als
Fairtrade-School ausgezeichnet.
Eine Liste der Herdecker Geschäfte, Lokale
und Institutionen, die sich an dem Fairtrade
Gedanken beteiligen, finden Sie auf
der städtischen Homepage.
Es gibt jedoch noch zahlreiche weitere
Themenfelder der Nachhaltigkeit wie z. B.
Gestaltung des demografischen Wandels,
Erhalt der Biodiversität oder gesellschaftliche
Teilhabe.
Die UN-Vollversammlung hat im September
2015 die 2030-Agenda und die dazugehörigen
globalen Nachhaltigkeitsziele, die
so genannten Sustainable Development
Goals (SDGs), verabschiedet. Herdecke hat
sich daraufhin entschlossen, als Modellkommune
im Projekt „Global nachhaltige Kommune
NRW“ (GNK) mitzuwirken. Ziel des
Projektes ist die Umsetzung der 2030-Agenda
für nachhaltige Entwicklung auf kommunaler
Ebene. Als eine der ersten Kommunen
weltweit entwickelt Herdecke nun ein
Handlungsprogramm zur Umsetzung dieser
globalen Entwicklungsagenda sowie einer
nachhaltigen und integrierten Entwicklung
vor Ort, die soziale, ökonomische und
ökologische Zielsetzungen vereint. Mit diesem
Projekt stellt sich die Stadt nicht nur
lokalen Herausforderungen sondern übernimmt
auch globale Verantwortung.
In diesem Rahmen wurde im Jahr 2016 auch
eine Klimapartnerschaft mit der Stadt Dumangas
auf den Philippinen gegründet.
Derzeit wird ein gemeinsames Handlungsprogramm
zu Klimaschutz und Klimaanpassung
erstellt. In den nächsten Jahren soll
neben der Umsetzung gemeinsamer Ziele
auch der gesellschaftliche Diskurs im Vordergrund
stehen. Derzeit wird hierzu z. B.
eine Schulpartnerschaft angebahnt. Somit
soll eine langfristige Zusammenarbeit gewährleitet
werden, die auch über das Thema
Klimaschutz hinaus wirken kann.
Zu Themen der Lokalen Agenda steht Ihnen
im Technischen Rathaus Daniel Matißik
unter Telefon 02330 611465 gerne zur Verfügung.
Auf dem Gebiet des Klimaschutzes
steht Jörg Piontek-Möller unter Telefon
02330 611450 als Ansprechpartner zur
Verfügung. Wer lieber die elektronische
Kontaktmöglichkeit wählen möchte, kann
eine Nachricht per Mail an bauamt@
herdecke.de senden.
/herdecke.de